Veranstaltung: | KMV mit energiepolitischem Diskurs |
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Antragsteller*in: | Kreisverband Breisgau-Hochschwarzwald (dort beschlossen am: 03.06.2022) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 08.05.2022, 18:37 |
A2: Positionspapier zu Solarparks des Kreisverband Breisgau-Hochschwarzwald
Antragstext
Das Land Baden-Württemberg hat sich verpflichtet bis 2040 Netto-
Treibhausgasneutralität zu erreichen und den Treibhausgasausstoß bis 2030 um 65%
zu reduzieren. Dies ist nur durch einen massiven und raschen Zubau an Windkraft
und Solarstrom-Erzeugung und durch einen Zubau regenerativer Energien mit
enormen Einsparungen zu schaffen. Allein im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald
liegt der Endenergieverbrauch bei über 7 Terawattstunden und es werden jährlich
etwa eine Milliarde Kilowattstunden Strom benötigt, wobei der Strombedarf durch
Elektromobilität und Wärmepumpen stetig ansteigt und bis zum Jahr 2030 durchaus
doppelt so hoch sein kann.
Nach dem Klimaschutzgesetz ist der Regionalverband Südbaden verpflichtet, im
Laufe der nächsten Jahre 2% seiner Fläche für die Nutzung von erneuerbaren
Energien auszuweisen. Für den Landkreis mit großer Fläche und relativ geringerer
Bevölkerungsdichte bedeutet dies, dass er einen noch größeren Flächenanteil
bereitstellen muss. Diese Flächen können sich in der Summe auf etwa 40
Quadratkilometer belaufen. Ein wesentlicher Anteil dieser Fläche wird, zumindest
für einen gewissen Zeitraum, Photovoltaik zugewiesen werden. Photovoltaik in der
Freifläche ist preisgünstig, lässt sich schnell und von angelernten Kräften
installieren und ist auch wieder schnell abzubauen, sobald andere Lösungen
gefunden werden.
PV Freiflächen-Anlagen (PV_FFA) können gleichzeitig eine Maßnahme zum
Artenschutz darstellen, wenn z.B. zuvor intensiv genutzte Ackerflächen über den
Bau eines Solarparks in eine Grünlandfläche umgewidmet und entsprechend extensiv
gemäht oder beweidet wird. Es gibt Fälle, in denen PV-FFA von einigen Arten als
Brutplatz (Feldlerche und Braunkehlchen) verwendet werden. Extensiv genutzte
Standorte können sich so als wertvolle, störungsarme Lebensräume für Vögel
entwickeln.
Für die künftige Landschaftsnutzung ist es wichtig, eine gute Abwägung zwischen
Erhalt unserer Böden zur Lebensmittelerzeugung und Bereitstellung von Flächen
zur Energiegewinnung (und als potenziell hochwertiges Habitat) zu finden. Die
wertvollsten Böden sind künftig möglichst für die Erzeugung von Nahrungsmitteln
zu nutzen. Andere Böden oder Flächen auf denen jetzt schon Pflanzen zu
Energiegewinnung wachsen sind daher vorrangig für die effizienteren PV-FFA zu
verwenden. Wenn diese Anlagen mit Niederwild-durchlässigen Zäune ausgestattet
werden, können hervorragende Habitate für seltene Bodenbrüter entstehen. Gerade
bei den Sonderkulturen wie Obstbau müssen auch sog. Agri-PV-Anlagen ihren
Beitrag leisten, die bei immer heißeren und sonnigeren Sommern mit ihrer
Teilbeschattung einen positiven Nebeneffekt erzeugen.
Aufdach-PV kann zwar durchaus einen wesentlichen Beitrag zur lokalen
Stromversorgung liefern, allerdings erst, wenn alle nutzbaren Dächer belegt
sind. Bis dieser Zustand erreicht ist, werden noch Jahrzehnte verstreichen.
Auch die Überdachung von Parkplätzen, Straßen und Autobahnen sind
flächenschonende Ansätze zur Umsetzung der Energiewende, brauchen aber Zeit zur
Umsetzung und sind kostenintensiv.
Der Kreisverband Breisgau Hochschwarzwald ist der Auffassung, dass wir für den
Energiebedarf, der mit unserem gewohnten Lebensstandard entsteht, Verantwortung
übernehmen sollten und deshalb auch regional aufkommen sollten.
Um eine schnelle Umsetzung der Energiewende zu ermöglichen und das Erreichen der
Klimaschutzziele sicherzustellen, unterstützt der Kreisverband Breisgau-
Hochschwarzwald daher grundsätzlich alle Initiativen zur Bereitstellung von
Flächen für PV Freiflächenanlagen, sofern sie im Einklang mit dem Artenschutz
stehen oder sogar zu einer ökologischen Verbesserung führen.
Kommentare
Eberhard Bueb:
Gruß Eberhard
Silke Eisfeld:
Viele Grüße
Silke